Reiseberichte





Tel.
Fax
E-Mail:

Last Updates 13. Februar 2015 um 01:40

Sanibonani

Tag 1

„Hello Mama – please come this way“ – schon die Begrüssung an der Passkontrolle des Johannesburger Flughafens OR Tambo lässt erahnen, dass Gastfreundschaft in Südafrika grossgeschrieben wird. Dieser erste Eindruck wird sich auch im Verlauf der Reise immer wieder bestätigen. Die Südafrikaner sind ein sehr offenes, freundliches und stolzes Volk und ihre Dienstleistungsbereitschaft gross.

Aber zurück zur netten Begrüssung…auch der Immigration Officer ist heute gut drauf und das obligate „how are you?“ lässt nicht lange auf sich warten. Wie es sich gehört frage ich auch zurück und kriege ein breites Grinsen zur Antwort „number one madam, number one“. Also alles gut, mit meinen Dokumenten auch und so betrete ich nun offiziell südafrikanischen Boden.

Wir schnappen uns das Gepäck und übergeben es direkt nach der Zollkontrolle wieder dem Check-in Personal, denn unser Ziel heisst Kapstadt, weitere 2 Stunden Flugzeit entfernt.

In Kapstadt werden wir bereits erwartet und bei schönstem Frühlingswetter zu unserer Unterkunft gebracht. Die „Antrim Villa“ ist eine kleines Juwel, eine Oase inmitten der Grossstadt. Es ist Mittagszeit, von Müdigkeit keine Spur und so ziehen wir direkt los Richtung Waterfront. Die V&A Waterfront hat vieles zu bieten. Von Shopping über Hotels und Restaurants bis hin zu div. Anbietern, die z.B. Touren nach Robben Island anbieten. Wir hüpfen auf einen der roten Sightseeing Busse, bereit die Stadt zu erkunden.  Während der nächsten ca. 2 Stunden kriegen wir die Highlight der Stadt präsentiert. Von der Waterfront geht es über die Innenstadt mit ihren modernen Hochhäusern, die Long Street mit div. älteren Gebäuden bis hoch zur Station der Table-Mountain Seilbahn, flankiert vom Lion‘s Head und Signal Hill. Über den Kloof Nek (Passage zwischen Tafelberg und Lion‘s Head) geht es weiter nach Camps Bay mit dem wunderschönen Strand und der fantastischen Bergkulisse und dann über Clifton und Bantry Bay zurück nach Sea Point, dem Stadtteil in dem auch unsere Unterkunft liegt.

Langsam macht sich die lange Anreise bemerkbar und wir beschliessen, den Tag bei einem feinen Essen direkt am Wasser bei Mouille Point ausklingen zu lassen – mit Blick auf den Sonnenuntergang. Einfach perfekt!

 

Tag 2 – Stellenbosch

Heute erwartet uns ein sportliches Vergnügen. Mit dem Mietauto verlassen wir Kapstadt in Richtung des weltbekannten Weinbaugebietes von Stellenbosch. In Stellenbosch erhalten wir dann unsere gut ausgestatteten Bikes und freuen uns auf einen interessanten Ausflug. Mit unserem Guide Bradley von Bikes n’Wine verstehen wir uns auf Anhieb sehr gut, er weiss nicht nur über Wein Bescheid, nein er ist auch ein begeisterter Fussballfan, der den Europäischen Fussball genau verfolgt.

Los geht es durch die Weinberge zum ersten Weingut von Skilpadvlei. Wir dürfen 2 Weissweine und 3 Rotweine degustieren und dazu werden leckere Oliven gereicht. Weiter geht es über Feldwege und Nebenstrassen. Immer wieder halten wir an und geniessen die tolle Aussicht. Wilde Callas wachsen entlang den Bächen und wir passieren einen blühenden Nektarinenhain. Wären wir mit dem Auto unterwegs, wäre uns mit Sicherheit einiges entgangen. Wir geniessen die gemächliche Fahrt auf 2 Rädern und kommen kurz vor Mittag im kleine Boutique Weingut Lovane an. Auch hier probieren wir ein paar feine Tropfen, bevor wir uns mit Bradley ins nahegelegene Restaurant Barrique aufmachen, das zum Weingut Vredenheim gehört. Wir folgen seiner Empfehlung und probieren 2 lokale Speisen: Bobotie (scharf gewürztes Hackfleisch überbacken) und Oxtailstew (Ochsenschwanz Eintopf). Beides schmeckt vorzüglich! Abschluss dieser Weintour bildet der Besuch der Brandy Destillerie Van Ryn. Auch hier werden wir sehr nett in geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten empfangen. Das Tasting kann sofort beginnen. Gegen 15:00 endet unsere Tour, welche wir – da sind wir uns einig – sehr empfehlen können, besonders weil man einen viel intensiveren Eindruck von der Umgebung erhält. Ausserdem nennt man die Kapregion nicht umsonst „Kap der guten Tropfen“ ;-)

Abends essen wir in der Nähe der Antrim Villa in einem tollen Restaurant namens „La Bohème“ (Ecke Main Street/Albany Road). Wie überall hier ist das Preis/Leistungsverhältnis super und die Qualität ist top!

http://www.labohemebistro.co.za/

 

Tag 3 – Gansbaai

Auf den heutigen Tag habe ich mich schon lange gefreut! Wir werden den weissen Hai aus nächster Nähe betrachten können. Ein Tier, das vor allem aufgrund div. Hollywood Filme mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat. Marine Dynamics holt uns Vormittags mit dem Minibus ab und los geht die Fahrt gen Osten, in das ca. 2 ½ Stunden Fahrt entfernte Gansbaai/Klainbaai. Dort wird uns ein Mittagessen offeriert und im Anschluss erhalten wir unser Shark-Briefing, inkl. einem kurzen Film über dieses faszinierende Tier. Danach kann es losgehn! Wir kriegen alle eine Schwimmweste, eine wasser- und winddichte Jacke  sowie unseren individuellen Neopren Anzug und dürfen dann an Bord von „Slashfin“ gehen.  Es ist auch heute ein fantastisch schöner Tag mit Sonnenschein und blauem Himmel. Kaum wenige Minuten unterwegs bietet sich uns schon ein seltener Anblick: ein Southern Right Whale (Südkaper) springt nur wenige hundert Meter vor uns mehrfach aus dem Wasser und taucht wieder ab. Ein wunderschöner, eleganter Augenblick. Selbst das Personal an Bord von „Slashfin“ ist begeistert! Dann ist es Zeit in die Neoprenanzüge zu schlüpfen und die erste Gruppe steigt in den Käfig. Bereits bei unserer Ankunft zirkeln 2 Haie um unser Boot. Im Laufe der 2-3 Stunden, die wir auf See verbringen, werden uns 7 verschieden Haie besuchen, der längste Hai um die 4 Meter. Es braucht keinen besonderen Mut in den Käfig zu steigen, man fühlt sich absolut sicher. Die Wassertemperatur von ca. 15 Grad hingegen ist eine Herausforderung. Mit an Bord ist auch ein Meeresbiologe, der uns immer wieder interessante Fakten zu den Haie liefert. Marine Dynamics operiert unter dem Motto: „protect – conserve – enjoy“, ein Mitarbeiter z.B. ist damit beschäftigt, die Haie, die uns besuchen aufgrund äusserer Merkmale zu dokumentieren. „Jakob“ und „Ingrid“, 2 der Haie, sind ihnen bereits bekannt. Es ist schon dunkel, als wir mit vielen spannenden Eindrücken nach Kapstadt zurückkehren.

 

Tag 4 – Kaphalbinsel

Es ist schwer, Kapstadt zu besuchen, ohne ans Kap der Guten Hoffnung zu fahren. Auch uns zieht es natürlich dorthin. Aber davor liegt mir noch ein anderer Besuch am Herzen: Ich wollte schon immer mal die Pinguine von Boulders Beach sehen. Über Holzstege nähert man sich dem Strand und kann schon unterwegs den einen oder anderen Pinguin entdecken. Die Mehrzahl jedoch befindet sich am Strand. Die einen sonnen sich auf den riesigen glatten Steinen, andere liegen im Sand und vereinzelte schwimmen. Frühmorgens gibt es nicht viele andere Touristen, entsprechend ruhig und friedlich ist die Atmosphäre. Einfach toll! Auf dem Rückweg zum Auto kommen uns schon grössere Gruppen entgegen und wir sind uns einig, den perfekten Augenblick erwischt zu haben.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Kap. Uns erwartet eine sagenhafte Landschaft. Es herrscht Frühlingswetter, inmitten der sonst kargen Pflanzen kann man immer wieder mal kleine Blüten ausmachen. Angesichts der Natur hier fühlt man sich richtig klein. Wir klettern auf den Felsen am Kap der Guten Hoffnung und geniessen die Aussicht. Gegen Osten können wir den Cape Point ausmachen. Die beiden Aussichtspunkte sind ungefähr 30 Gehminuten voneinander entfernt. Unterwegs entdecken wir mehrere Strausse und auch Bergzebras. Wir fahren gemächlich zurück in Richtung Kapstadt, über Kommetje und den Chapman’s Peak Drive – eine spektakuläre Küstenstrasse - nach Hout Bay. Hier soll es den frischesten Fisch auf der Kap-Halbinsel geben und das testen wir direkt im Restaurant „Mariner’s Wharf“ im Hafen.

 

Tag 5 – Johannesburg/Soweto

Die letzten Stunden in Kapstadt sind angebrochen und wir verbringen sie entspannt an der V&A Waterfront. Nachmittags geht’s dann wieder mit dem Flugzeug zurück nach Johannesburg. Wir verbringen die Nacht im ersten Hotel von Soweto, dem Soweto Hotel, am Freedom Square.

 

Tag 6 – Soweto

Die Tour startet am Freedom Square mit dem Besuch des Denkmals der Freiheits Charta, welche 1955 ohne Wissen des Apartheid Regimes von 3000 Repräsentanten des Volkskongresses (Widerstandsbewegung) verfasst wurde. Das Dokument verlangt eine Regierung des Volkes, gleiche Rechte für alle, gleichmässige Verteilung des Wohlstandes, gleiche Verteilung des Landes, gleiche Menschenrechte, Arbeit und Sicherheit für alle, Häuser, Sicherheit und Komfort für alle sowie Frieden und Freundschaft unter den verschiedenen Volksgruppen.
Weiter geht es zur Kirche Regina Mundi, der grössten katholischen Kirche Südafrikas. Sie bietet bis zu 5000 Personen Platz und ist Teil der Südafrikanischen Geschichte, da sie während des Studentenaufstandes von 1976 die Tore für die Demonstrierenden öffnete. Noch heute weisen Einschusslöcher und zerbrochene Marmorbalustraden auf die gewaltsame Räumung hin. Wir werden von einem lokalen Guide durch die Kirche geführt und erfahren so sehr vieles über die Geschichte des Landes. Auch die Orlando Towers dürfen wir nicht verpassen. Die bunten angemalten Kühltürme sind ein beliebter Ort bei Bungee Jumpern und sind schon von weitem sichtbar. Brenda, unser Guide, redet wie ein Buch und führt uns stolz durch ihr Soweto. Wir kosten lokale Speisen wie Fat Cakes (Berlinerähnlicher Teig, gefüllt mit einer Mangosalsa und einem Stück Leberpaté) und erfahren auch von ihr mehr über die Geschichte Sowetos, besuchen das Hector Petersen Memorial und das Haus von Nelson Mandela an der Vilakazi Street. Überall an den Wänden entdeckt man immer wieder Zitate dieses bemerkenswerten Mannes. Mittags werden wir in „the Shack“ einem lokalen Treffpunkt zum Mittagessen eingeladen, ohne nähere Definition der Speise. Wir kosten ein Stück, es schmeckt nicht schlecht, aber irgendwie möchte man schon wissen, was man da isst. Wie es sich herausstellt, haben wir Schafskopf gekostet…Brenda bietet das Mahl einem jungen Mann am Nebentisch an, der sich dafür ganz herzlich bedankt und uns im Gegenzug auch etwas geben möchte. Er führt uns mit einer Zigaretten einen Zaubertrick vor. Eine Geste, die grossen Eindruck auf mich gemacht hat.

Nachmittags fliegen wir weiter nach Polokwane. Unser Ziel heisst Soutpansberge, ein Gebirgszug in der Limpopo Provinz im nordöstlichen Südafrika. Wir sind die einzigen Gäste in der Lodge und werden dementsprechend verwöhnt. Das Abendessen wird draussen unter freiem Himmel serviert bei Kerzenschein und Lagerfeuer und den Geräuschen der Natur. Als Überraschung taucht eine Gruppe Frauen des Venda Stammes auf und tanzt und singt für uns. Die Atmosphäre ist genial und wir geniessen jede Sekunde.

 

Tag 7 – Morning Sun Nature Reserve

Nach einem leckeren Frühstück führt uns Sipho, der lokale Guide, auf ein Trekking im Reservat. Tiere gibt es nicht viele zu sehen, aber man hört sie und man sieht ihre Spuren, wenn man genau hinschaut. Sipho weiss viel über die Fauna und Flora zu erzählen. Wir entdecken den Schädelknochen eines Bergzebras und finden Spuren von Pavianen im Sand. Nach ca. 1 stündiger Wanderung erreichen wir den Mashovhela Rock Pool (Mashovhela bedeutet: „the place where the drum can be heard“), eine heilige Stätte des Venda Stammes. Die Temperaturen gehen gegen 30 Grad und ich hätte grosse Lust auf eine Abkühlung. Weiter geht es Richtung des grossen Wasserfalles. Wir finden grössere Steine auf dem Weg und Sipho erklärt uns, dass die Paviane die Steine verschieben, um darunter nach Skorpionen und Spinnen zu suchen. Daran muss ich danach immer denken, wenn ich die Steine am Wegesrand sehe. Obwohl das Reservat eine Unmenge an Schlangen, Spinnen, Skorpionen etc. beherbergt, sieht man sie nicht. Zurück beim Rock Pool essen wir unser Picknick im Schatten der Bäume, bevor wir bei brütender Hitze langsam zur Lodge zurückkehren. Am späteren Nachmittag fahren wir mit Sipho aufs Hochplateau. Wir erhaschen einen Blick auf ein paar Bergzebras, offenbar eine rare Angelegenheit bei diesen extrem scheuen Tieren. Gleiches gilt für den Leopard, dessen Spuren wir allerdings nur im Sand entdecken. Weit und breit keine Menschenseele. Den Sonnenuntergang geniessen wir bei einem Sundowner.
Als kleine Überraschung gibt es heute Abend ein typisch südafrikanisches Braai (Barbeque), welches in der Nähe der Lodge, an einem kleine Wasserfall serviert wird. Wir sind wiederum begeistert von der südafrikanischen Gastfreundschaft und geniessen es, so verwöhnt zu werden.

 

Tag 8 – Timbavati

Bevor wir abgeholt werden, besuchen wir mit Sipho das lokale Venda Dorf. Ein eindrückliches Erlebnis in vieler Hinsicht. Die Vendas kümmern sich um die Viehherde eines lokalen Farmers. Die von der Lodge gelegte Wasserleitung endet im Brunnen, an welchem die Tiere trinken. Hier holen sich auch die Venda ihr Wasser, welches sie dann in Eimern nach Hause tragen. Wir dürfen eine Familie besuchen. Sie lebt in einfachen, bescheidenen Verhältnissen. Als Küche dient ein Wellblechschuppen mit Feuerstelle. In solchen Momenten wird einem wieder bewusst, in welch einem Überfluss wir leben.
Wir sind fast am Ende unserer Reise angekommen, aber noch steht uns ein weiterer Höhepunkt bevor. Der Besuch im Krüger Nationalpark, bzw. im Timbavati Nature Reserve, am Rande des Krüger Parkes. Voller Spannung erreichen wir unser Camp Mitte Nachmittag, gerade noch rechtzeitig für den ersten Game-Drive um 16:00 Uhr. Gespannt, mit der Photokamera im Schoss geht es los. Leider ist das Wetter bewölkt, und die Temperatur ist merklich gesunken. Sinkhla und Maurice, unser Ranger und Tracker, geben sich alle Mühe, uns möglichst viele verschiedene Tiere zu zeigen, aber immer mit gebotener Rücksicht vor den Tieren. Bereits auf unserer ersten Fahrt sehen wir Büffel, Warzenschweine, Giraffen, Elefanten, Kudus, ein Rudel Löwen und jede Menge Impalas. Wir halten an einem Wasserloch für unseren Sundowner und entdecken im Wasser ein Nilpferd. Unser Jeep ist nicht voll besetzt, wir kommen jedoch sofort ins Gespräch mit den anderen Gästen. Zurück im Camp sitzen wir alle ums Lagerfeuer und erzählen von unseren Tierbeobachtungen. Das Abendessen wird mit der Bushtrommel angekündigt. In entspannter Atmosphäre und wiederum bei Kerzenschein (hier im Camp gibt es keine Elektrizität) wird an zwei Tischen zusammen gegessen. Unsere Hosts Thembi und Johanna sorgen dafür, dass es uns an nichts fehlt. Wir lassen es uns nicht nehmen, den Tag am Lagerfeuer – mit einem Glas Amarula in der Hand - ausklingen zu lassen. Es überrascht und beruhigt zu sehn, wie schnell man Fernsehen, Handy etc. vergisst. Wir werden zu unseren Hütten begleitet, denn das Camp ist nicht umzäunt. Es ist darum auch verboten, Nachts die Hütte zu verlassen.

 

Tag 9 – Timbavati

Um 5:30 Uhr klopft der Ranger an die Tür. Wir sind sofort hellwach und gespannt, was uns auf der Morgenfahrt alles erwartet. Die Gäste und Ranger versammeln sich ums Lagerfeuer, bei Kaffee, Tee und Muffins. Um 6:00 Uhr geht’s los. Auch heute ist der Himmel bedeckt. Als Erstes entdecken wir eine Elefantenherde am Flussbett. Ein Exemplar präsentiert sich uns auf den Silbertablet, läuft direkt vor dem Jeep an uns vorbei. Toll! Der nächste Höhepunkt ist nicht weit weg. Ein Nashornweibchen mit einem Jungen, dass uns ganz nah rankommen lässt. Das Junge scheint durstig und will trinken. Ein unglaublich rührender Moment, besonders weil das Junge so süsse Geräusche macht, wir sind hin und weg. Auch der Ranger ist erfreut, denn das sieht man so nicht oft. Immer wieder sehn wir die wunderschönen Impalas und man muss unweigerlich dran denken, dass sie zu den Lieblingsspeisen der Raubtiere gehören. Unser Ranger, über Funk mit den anderen Rangern unterwegs verbunden, hat es plötzlich eilig. Und tatsächlich erhaschen wir einen Blick auf einen Leoparden. Was für ein wunderschönes Tier. Wir merken schnell, dass dies auch das bevorzugte Tier von Sinkhla und Maurice ist. Auf dem Rückweg zur Lodge entdecken wir noch ein Kudu Männchen und mehrere Zebras.
Nun bleibt etwas Zeit, sich zu entspannen. Wir essen unser Mittagessen auf der kleinen Terrasse mit Blick auf ein Wasserloch. Am Tag zuvor, noch vor unserer Ankunft, hat sich hier während 45 Minuten eine riesige Elefantenherde aufgehalten. Leider heute nicht. Pünktlich um 16:00 Uhr brechen wir zur Nachmittagspirsch auf. Kaum haben wir das Camp verlassen, treffen wir auf eine riesige Büffelherde. Die enormen Hörner erinnern an eine klare Scheitelfrisur und bringen uns zum Schmunzeln. Die Atmosphäre ist toll. Wir verstehen uns super mit den anderen Gästen, was in einem solch kleinen Camp auch echt Spass macht (max. 16 Gäste). Wir treffen auch auf eine kleinere Zebraherde, ein einsames Nashorn und eine grössere Elefantenherde. Vielleicht die Herde, die das Camp gestern besucht hat? Dann plötzlich grosse Aufregung bei unserem Ranger und dem Tracker und wir ahnen es schon, ein Leopard wurde gesichtet. Und tatsächlich gelingt es uns wieder einen Blick auf ihn zu erhaschen. Ein Leopardenmännchen auf der Pirsch. Die Sonne ist schon untergegangen und langsam wird es dunkel. Wir lassen den Leoparden ziehen und kehren zum Camp zurück.
Das Essen ist wiederum hervorragend, die Köchinnen haben auch heute wieder gezaubert. Johanna und unser Ranger gesellen sich zum Abendessen an unseren Tisch, was uns wirklich gut gefallen hat. So erfahren wir mehr über sie, über das Leben im Krüger Park und über die Tiere.

 

Tag 10 – Timbavati – Bye Bye

Der letzte Tag ist angebrochen. Wieder zieht es uns früh aus den Federn. Wir hoffen, auf der Morgenpirsch vielleicht doch nochmals Löwen zu sehn. Das ist unserem Ranger auch aufgefallen. Man merkt, er will uns das unbedingt noch bieten. Wir haben grosses Glück. Ein Funkspruch meldet zwei Löwenmännchen in der Nähe und voller Spannung fahren wir dahin. Ein absolutes Highlight unseres Safari Aufenthaltes. Der ein Löwe liegt im Gras und döst, der andere beobachtet uns aufmerksam. Bei der Ankunft reisst er das Maul auf, ein klares Zeichen dafür, dass wir ja nicht zu Nahe ran dürfen, was unser Ranger auch respektiert. Mit dem Zoom und dem Fernglas ist es uns möglich, den Löwen eingehend zu betrachten. Ich freue mich darauf die Photos meiner Arbeitskollegin zu zeigen, einem absoluten Löwenfan J Unsere Big 5 sind nun komplett. Aber die Pirsch ist nicht vorbei. Wir kommen nochmals in den Genuss von Elefanten, dieses Mal sehr nah dran. Als Abschluss, auf dem Rückweg zum Camp, läuft uns ein Nyala Männchen über den Weg, was für ein wunderschönes Tier.
Wir stärken uns mit einem leckeren Frühstück für unsere lange Rückreise. Danach bringt uns unser Ranger im Safarijeep zum kleinen Flughafen von Hoedspruit. Die ungefähr 50 Minuten dauernde Fahrt fühlt sich an wie eine weitere Safaris. Wir sehen unzählige Elefanten, Warzenschweine, Impalas, eine Giraffe und als krönenden Abschluss treffen wir auf der Hauptstrasse auf Afrikanische Wilddogs, langbeinige Hunde mit riesigen Ohren. What a sight
J

Eine kleinen Maschine der SA Express bringt uns zurück nach Johannesburg. Wir beschliessen, da wir bis zum Abflug nach München 8 Stunden Aufenthalt haben, einen Abstecher nach Sandton zu machen, einem Quartier von Johannesburg, welches ich von früher kenne. Erkennen tue ich es aber nicht, so viel wurde in der Zwischenzeit gebaut, das ich erst etwas Zeit brauche, um mich orientieren zu können. Wir gönnen uns im bekannten Restaurant „Butcher’s“ ein leckeres Steak zum Abschluss unserer Reise. Neben dem Mandela Square flanieren wir durch eine Mall, die bietet was das Herz begehrt. Unglaublich diese Fülle von Geschäften.
Der Gautrain bringt uns in 14 Minuten wieder zurück zum OR Tambo International Airport. Die letzten Stunden sind angebrochen und wir nutzen die Zeit, ein paar Souvenirs zu besorgen. Dann heisst es aber endgültig Abschied zu nehmen. Voller Dankbarkeit denke ich an 12 Tage zurück, in der wir die Schönheit Südafrikas, die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen und die Fülle der Natur kennenlernen durften. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehn!